10 Vorurteile rund ums Grillen
Warum Frauen nicht einparken und Männer besser grillen können…
Wir haben hier die zehn weitverbreitetsten Thesen zum Themen Grillen für Euch zusammengetragen und bestmöglich untersucht. Man(n) braucht immer eine Grillzange, Briketts eignen sich besser als Grillkohle, usw. Da die meisten Männer sich gerne vor der Hausarbeit drücken (ist das ein Vorurteil?) und gerne mit dem Feuer spielen, lieben sie es zu grillen. Das ist irgendwie besonders männlich und über´s Grillen zu philosophieren ist fast genauso spannend, wie über Fußball zu reden. Grillen ist zumeist Männersache und Fachsimpelei über das richtige Zubehör, den geeigneten Grill, die besten Techniken und Fleisch können abendfüllend sein. Doch genau dort kommen die teils abenteuerlichsten Theorien zusammen, sodass die größten „Grillsünder“ oft mit absoluter Überzeugung ultimative – und leider auch falsche – Grilltipps geben.
Um mit diesem teils gefährlichem Halbwissen aufzuräumen, haben wir die folgenden 10 Mythen aufgelistet und nach bestem Wissen beantwortet. So kannst Du beim nächsten Grillabend jeden selbsternannten Grill-König enttarnen und dem Halbwissen ganz lässig ein Ende bereiten.
- Mit Holzkohle zu grillen ist zeitaufwendig und macht viel Arbeit
- Wenn schon Holzkohle, dann aber nur Briketts
- Beim Gasgrill vermisse ich immer das typische Raucharoma
- Barbecue ist dasselbe wie Grillen
- Wenn die Kohle glüht, können wir sofort grillen
- Fleisch wird am besten mit Bier abgelöscht
- Marinaden müssen stundenlang einziehen
- Fisch sollte immer in Alufolie gegrillt werden
- Zum Grillen braucht man unbedingt eine Grillzange
- Vor Grillabenden müssen meine Nachbarn informiert werden
Mit Holzkohle zu grillen ist zeitaufwendig und macht viel Arbeit
Stimmt nicht. Wenn man einen Anzündkamin benutzt, haben die Kohlen und Briketts bereits nach ca. 15 – 20 min die optimale Temperatur zum Grillen. So kann auf das lästige Föhnen, Zufächeln und Pusten verzichtet werden.
Wenn schon Holzkohle, dann aber nur Briketts
Unsinn. Wenn man nur ein paar Steaks oder Würstchen grillen möchte, dann kann man ohne Weiteres Holzkohle benutzen. Bei langen Grillabenden sind Briketts jedoch geeigneter, da diese ihre Hitze nicht so schnell wie Holzkohle verlieren.
Beim Gasgrill vermisse ich immer das typische Raucharoma
Unnötig! Wenn man sogenannte Smoking-Chips verwendet, muss man nicht mehr auf das typische Raucharoma verzichten. Viele Gasgrills verfügen über kleine Rauchkammern, sodass das Aroma leichter in das Grillgut einziehen kann.
Achtung Lesen Sie bitte die Gebrauchsanweisung Ihres Gasgrills, denn nicht jeder Gasgrill ist für die Verwendung von Smoking-Chips geeignet.
Barbecue ist dasselbe wie Grillen
Leider falsch. Denn beim Barbecue werden nur Temperaturen von 90 bis 160 Grad C erreicht. Das Grillgut wird vom heißen Rauch eines Holzfeuers umhüllt und wird dabei langsam bei mäßiger Temperatur gegart. Barbecue ist also eine indirekte Garmethode, die das Fleisch besonders zart und saftig macht. Außerdem erhält das Fleisch durch den Rauch das unverwechselbares BBQ-Aroma. Beim Grillen wiederum wird das Grillgut direkt über der heißen Kohle bei ca. 250 Grad C zubereitet.
Wenn die Kohle glüht, können wir sofort grillen
Nein! Die Kohle ist erst dann startklar und optimal durchgeglüht, wenn sie mit einer weißen Ascheschicht bedeckt ist. Erst dann hat sie die notwenigen 250 Grad C erreicht, die zum Grillen nötig sind.
Fleisch wird am besten mit Bier abgelöscht
Falsch! Denn das Bier tropft lediglich auf die heißen Kohlen, verdampft und wirbelt Aschewirbel auf, die sich teils auf das Fleisch legen. Außerdem wird durch das Bier sofort die Grill-Temperatur reduziert und am Geschmack des Grillguts ändert sich nichts.
Wenn man wirklich Bier-Aroma haben möchte, sollte man sein Fleisch in einer Marinade einlegen.
Marinaden müssen stundenlang einziehen
Stimmt. Wenn die Marinade wirklich gut in das Grillfleisch einwirken soll, empfiehlt es sich, diese über mehrere Stunden oder über Nacht einziehen zu lassen. Als Zeitersparnis kann aber auch eine direkte Injizierung der Marinade in das Fleisch helfen. Eine ganz normale Spritze aus der Apotheke ist dafür bestens geeignet.
Fisch sollte immer in Alufolie gegrillt werden
Stimmt nicht. Fisch ist zwar sehr empfindlich und kann bei grober oder unsachgemäßer Behandlung auseinanderfallen. Um das zu vermeiden, kann man natürlich Alufolie verwenden. Ein Fischbräter oder auch Fischkorb sind jedoch noch besser geeignet. Der Fisch wird hierbei ganz einfach zwischen zwei Klammern eingespannt und kann so direkt über der Hitze gegrillt werden. Die Fischhaut wird so sehr schön knusprig und bekommt außerdem durch des Gitter des Fischbräters ein appetitanregendes Grillmuster.
Zum Grillen braucht man unbedingt eine Grillzange
Richtig! Wenn das Fleisch mit einer Gabel wendet, kann Fleischsaft austreten. Dadurch wird das Fleisch trocken. Auch Würstchen mögen keine Einstichstellen. Also investiert lieber in eine solide Grillzange, die sicher in der Hand liegt und lange Zangen hat.
Vor Grillabenden müssen meine Nachbarn informiert werden
Jein. Hier gilt generell – wie so oft – Rücksichtnahme Das Landgericht in München hat dazu ein regelrecht salomonisches Urteil gefällt: „Ein generelles Grillverbot ist genauso unzulässig wie eine generelle Grillerlaubnis. Der Nachbar muss grundsätzlich gelegentliches Grillen in der Sommerzeit dulden. Entstehen aber wesentlich Beeinträchtigungen, kommt sogar ein Grillverbot in Betracht (AZ I 15 S 22735/03).“ Auf Balkonen darf nach einem Urteil des LG Düsseldorf (AZ 25 T 435/90) NICHT mit Holzkohle gegrillt werden. Hier müssen dann Gas- oder Elektrogrills benutzt werden.
Auch bei Grillabenden muss jedoch auf absolute Nachtruhe zwischen 22 und 07 Uhr geachtet werden. Nachbarn müssen keine Ruhestörungen über 22 Uhr hinaus hinnehmen. Es empfiehlt sich, einfach 1- 2 Tage vorher Bescheid zu sagen, um möglichen Ärger zu vermeiden.