Das kleine große Grill ABC – Wissenswertes von A – Z
Grillen ist eine heiße Sache – nicht nur hinsichtlich der Temperaturen. Eine hochkomplexe Angelegenheit mit vielen tückischen Stolperfallen. Zumindest könnte man das meinen, wenn man den eingefleischten Grill-Meistern einmal beim Fachsimpeln zugehört hat. Kein Mann am Grill möchte hier Schwäche zeigen und sich von dem Halbwissen anderer Gäste beeindrucken lassen. Doch auch wenn es schwer fällt, es sich einzugestehen: Nicht jeder kann von sich behaupten, dass er der allumfassende Grillexperte ist. Zahlreiche Grillmythen machen die Runde. Bei unserem kleinen großen Grill ABC räumen wir mit alteingesessenen Grillweisheiten auf und rüsten Grill-Neulinge und erfahrene Griller für die nächste Grillparty-Debatte.
Interessante Anekdoten zum Weitererzählen, hilfreiche Tipps und allerlei Wissenswertes von A – Z:
A wie Alufolie:
Bei vielen Deutschen kommt das Grillgut nicht direkt auf den Rost, sondern wird in Aluschalen auf den Grill gelegt. Soweit so gut. Aber: Vorsicht bei mariniertem Fleisch. Die Salze und Säuren der Marinade lösen kleine Aluminiumpartikel von der Schale ab, welche sich dann auf dem Fleisch absetzen. Da Aluminium das menschliche Nervensystem angreift, ist das keine spaßige Angelegenheit. Besser: Unmariniertes Fleisch in die Aluschale legen und erst nach dem Garen würzen.
B wie Bier:
Auf so mancher Grillparty gilt es als der Geheimtipp schlechthin – ein wenig Bier über das Fleisch gießen und schon soll das Steak besonders aromatisch und saftig gelingen. Viele Hobbygriller schören auf diese Methode. Haben ja schließlich teils schon ihre Väter mit diesem Trick das gute Stück Fleisch verfeinert. Tatsache ist aber: Die Auswirkungen auf das Aroma und die Saftigkeit durch das Ablöschen mit Bier sind überschaubar. Dazu kommen gleich mehrere Nachteile. Grillgut und Glut kühlen durch das Bier ab und gesundheitsgefährdende Asche wird aufgewirbelt. Die Aschestückchen setzen sich dann auf den feuchten Steaks ab und werden mit verzehrt. Nicht so lecker! Wer dennoch nicht auf Bier über dem Fleisch verzichten möchte, sollte das Steak daher lieber einpinseln. Oder noch besser: Bier trinken, statt verschütten!
C wie Cayennepfeffer:
Die scharfe Mischung aus Chilischoten ist eines der beliebtesten Gewürze beim Grillen. Zurecht: Kann man dadurch schließlich einen intensiven Geschmack auf das saftige Stück Fleisch zaubern. Anstatt Cayennepfeffer im Handel zu kaufen, gibt es auch eine unkomplizierte Methode zur eigenen Herstellung. Einfach trockene Cayenne-Chili-Schoten mit einem Mörser zerkleinern und anschließend das Grillgut damit würzen.
D wie Dauer:
Die Zeit, die ein Steak auf dem Grillrost verbringen muss ehe es fertig ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Neben der Dicke des Fleisches und der Temperatur im Grill ist es auch entscheidend, von welchem Tier und aus welchem Teil des Tieres das Steak gewonnen wurde. Als Faustregel kann man sagen, dass das Fleischstück pro Zentimeter Dicke auf jeder Seite für ca. 1 – 2 Minuten garen sollte. Das heißt: Ein zwei Zentimeter dickes Steak sollte zwischen zwei und vier Minuten pro Seite gegrillt werden.
E wie Einweggrill:
Kann man zur Not einmal versuchen, sind aber nicht für größere Fleischstücke geeignet. Sollen nur Würstchen und Salat auf dem Speiseplan stehen, ist der Einweggrill sicherlich eine Alternative. Generell sollte man sich aber schon die Anschaffung eines richtigen Grills überlegen. So richtiges Grillflair mag bei den wackligen Aufbauten nicht aufkommen. Übrigens: E wie Einkaufswagen ist überhaupt keine schlaue Lösung auf der Suche nach einer passenden Grillfläche. Immer wieder sieht man Jugendliche mit einem gestohlenen Einkaufswagen beim Grillen. Das ist nicht nur verboten, sondern auch hochgefährlich. Denn die Einkaufswägen sind in aller Regel verzinkt. Bei starker Erhitzung wie beim Grillen tritt Zinkdampf aus, was zu schweren Vergiftungen führen kann.
F wie Fisch:
Fisch wird oft in Alufolie verpackt gegrillt, damit er nicht zerfällt. Das ist auch gar nicht ganz verkehrt. Fisch ist tatsächlich sehr viel empfindlicher als Fleisch und kann beim Wenden leicht zerfallen. Wenn möglich sollte das Tier aber noch besser in einen Fischwender eingeklemmt werden. Nur so lässt sich ein wirklich optimales Grillerlebnis erreichen. Durch die direkte Hitze bekommt der Fisch eine krosse Haut und ein typisches Grill-Branding. Auch das Wenden klappt mit dem Fischwender ohne jeglichen Zwischenfall.
G wie Gepökeltes:
Viele Fleisch- und Wurstsorten werden mit Pökelsalz hergestellt. Generell kann man sagen, dass Pökelsalz die Wurst bzw. das Fleisch rot färbt. Kasseler, Schinken, Bockwürste & Co. fallen allesamt in diese Kategorie. Aus dem enthaltenen Nitritpökelsalz entstehen bei Hitze Nitrosamine. Diese greifen Magen und Speiseröhre an und können Krebs auslösen. Die allseits beliebte Bockwurst ist daher eigentlich gar nicht unbedingt zum Grillen zu empfehlen.
H wie Hoeneß:
Auch auf Grillfeiern kann man sich ausgiebig darüber streiten, ob man Uli Hoeneß nun mag oder nicht. Die Steuerhinterziehungsaffäre gab hier natürlich nochmal ordentlich Zündstoff für hitzige Diskussionen. Keinen Diskussionsbedarf sieht die Stiftung Warentest aber zumindest bei seinen Würstchen. Die Grillwürstchen schnitten beim Test mit „sehr gut“ ab und wurden als „besonders aromatisch und würzig“ eingestuft.
I wie indirektes Grillen:
Das Fleisch wird in einen geschlossenen Grill gelegt und bei mittlerer Hitze gegart. Dabei liegen die Steaks nicht direkt über der Glut, sondern werden indirekt von der Hitzequelle über die warme Luft erwärmt. Was beim Fleisch zu aromatischen Geschmackserlebnissen führt, ist für Würstchen aber leider überhaupt nicht geeignet. Bei dieser Grillmethode werden Nürnberger & Co. nicht knackig, sondern nur schlabbrig und ohne Biss.
J wie Ja nicht zu lange drauf lassen:
Einer der schlimmsten Fehler, den man beim Grillen machen kann, ist das Fleisch zu lange auf dem Grill zu lassen. Gerade zarte Filetstücke trocknen dadurch schnell aus. Da diese meist teuer sind, ist der Schaden gleich doppelt ärgerlich. Zwar sind durchwachsene Steaks von Natur aus etwas saftiger und leichter zuzubereiten, aber auch diese werden nach zu langem Garen irgendwann zäh und trocken. Deshalb immer folgende Faustregel beachten: Pro Seite und Zentimeter Dicke ein bis zwei Minuten garen lassen. Beim Rindfleisch gibt es zudem noch einen Fingertest, der dich die aktuelle Garstufe erkennen lässt.
K wie klebrig:
Damit der Grill nach dem Auspacken im Frühjahr nicht ewig geputzt werden muss, lohnt es sich den Grill immer direkt nach dem Grillen mit Backofenreiniger einzusprühen. Nach ca. einem Tag Einwirkzeit kann er dann ohne Probleme abgewischt und verstaut werden.
L wie langes Warten:
Mehrere Kilo schwere Schweineschultern, mächtige Rinderbrust und echte Spare Ribs – das sind wahre Herausforderungen, die nur vom Smoker bewerkstelligt werden können. Das Grillgerät des Profi-Grillers heißt so, weil es das Grillgut langsam mit heißem Rauch durchgart. Und langsam heißt hier wirklich, dass man ordentlich Geduld mitbringen muss. Zwölf Stunden bis zum Verzehr sind keine Seltenheit. Nicht für knurrende Mägen gemacht.
M wie Marinade:
Ganz wichtig für den Geschmack. Zudem kann Marinade auch vor zu schnellem Anbrennen oder Austrocknen zu schützen. Wenn hochwertiges Fleisch auf den Grill kommt, sollten aber auch Salz, Pfeffer und vielleicht noch ein wenig Rosmarin ausreichen. Mariniertes Fleisch bitte nicht auf Aluschalen legen, da die Salze und Säuren der Marinade Aluminiumpartikel ablösen, die sich dann auf dem Fleisch absetzen. Schädigungen des Nervensystems sind die Folge eines solchen Verzehrs. Besser: Das marinierte Fleisch direkt auf den Rost oder in eine Grillpfanne legen.
N wie Nachbarn:
Wer auf dem Balkon oder auf der Terrasse grillen möchte, sollte seine „schwierigen“ Nachbarn 48 Stunden vor der Grill-Session über das Vorhaben informieren. Laut Urteil des Amtsgerichts Bonn darf bei vorheriger Bekanntgabe einmal im Monat (im Zeitraum April bis September) gegrillt werden, ohne dass dies rechtliche Folgen nach sich zieht.
O wie ohne Fleisch:
Auch das geht beim Grillen. Mittlerweile haben auch zahlreiche Vegetarier ihre Freude am Grillsport entdeckt. Ob Mais, Kartoffeln, Spargel oder Käse – es gibt genügend Möglichkeiten um den Grillabend ohne Fleisch zu gestalten. Auch eingefleischte Fleischesser können so auf ihre Kosten kommen. Was viele nicht wissen: Selbst Obst kann gegrillt werden. Äpfel, Birnen oder Bananen in die Grillschale legen und mit Honig oder gepresstem Orangensaft verfeinern – fertig ist die süße Grillvariante.
P wie Pfunde:
Wer auf seine Kilos achtet, muss sich auf der Grillfeier deswegen nicht nur an das Salatbuffet halten. Auch beim Fleisch gibt es Sorten, die etwas magerer ausfallen. So gilt vor allem Geflügel als leichtere Kost im Vergleich zum Schweinefleisch. Zudem gibt es wie unter „O“ beschrieben auch zahlreiche Möglichkeiten, um das Grillgut etwas gesünder zu gestalten.
Q wie Qualm:
Wenn Fett, Marinade oder Bier in die Glut tropft, entsteht Qualm. Häufig ist dieser Qualm nicht nur störend und brennend in den Augen, sondern obendrauf noch gesundheitsschädlich. Deswegen bitte auf die Bierdusche für Steaks verzichten und das marinierte Fleisch auf eine Grillpfanne legen. Beim Wenden der Steaks sollte keine (Grill-)Gabel verwendet werden, da dadurch Fett nach draußen gelangt und in die Glut tropft. Zudem trocknet dadurch auch das Fleisch schneller aus.
R wie richtiger Zeitpunkt zum Auflegen:
Der ist beim Grillen mit Holzkohle gekommen, wenn sich eine feine, gräuliche Ascheschichten auf den Kohlen gebildet hat. Wer bereits vorher auflegt riskiert dadurch, dass sein Grillgut im offenen Feuer verbrennt und PAK-haltiger Rauch entsteht. Circa 30 Minuten nach dem Entzünden sollten Holzkohlen gut durchgeglüht sein. Bei Holzkohlebriketts dauert es nochmal eine halbe Stunde länger.
S wie Spiritus:
Flüssige oder geleeartige Brennbeschleuniger, wie Benzin oder Spiritus haben beim Grillen nichts verloren. Werden solche hochentzündlichen Flüssigkeiten auf bereits glühende Kohlen gegossen, können sofort gefährliche Stichflammen und unkontrollierte Verpuffungen entstehen. Von daher: Finger weg von Spiritus & Co.!
T wie Temperatur:
Die Temperatur im Inneren des Steaks gibt an, in welcher Garstufe sich das Fleisch aktuell befindet. Mit einem Fleischthermometer lässt sich die Innentemperatur exakt bestimmen. Ein Schweinenacken ist beispielsweise durchgebraten, sobald er 70 bis 75 Grad im Kern erreicht hat.
U wie Ursprung:
Das Grillen ist beinahe so alt, wie die Menschheit selbst. Bereits in der Steinzeit warfen die Menschen ihr Jagdgut in das Feuer, um es darin zu garen. Das war zwar noch eine recht primitive Art des Grillens, aber vom System her durchaus vergleichbar. Später wurde diese Technik dann immer weiter verfeinert. So wurde das Fleisch beispielsweise auf nassen Holzrosten in das Feuer geworfen. Anderswo entdeckten unsere Vorfahren heiße Steine für sich. Bei den alten Römern gab es dann bereits erste massive Roste aus Gusseisen. Der bekannte Kugelgrill wurde Mitte des 20. Jahrhunderts von einem Amerikaner entwickelt.
V wie Verkohltes:
Brennt beim Grillen versehentlich etwas an, sollte die verkohlte Stelle großzügig weggeschnitten werden. Verbranntes Fleisch ist bekanntlich gesundheitsschädlich und kann sogar zum Krebs führen.
W wie Wenden:
Das Wenden des Grillguts stellt auch für Grillerfahrene noch häufig eine große Fehlerquelle dar. Sowohl in der Häufigkeit des Wendens als auch beim verwendeten Werkzeug gibt es Stolperfallen. Um das Fleisch zu wenden, oder vom Grill zu nehmen sollte immer ein Wender oder eine Grillzange mit stabilem Griff und großer Auflagefläche verwendet werden. Bitte auf keinen Fall eine Gabel zum Wenden benutzen. Durch das Einstechen in das Fleisch tropft Fett in die Glut, was ungesunde Dämpfe verursacht. Zudem trocknet das Fleisch dadurch schneller aus. Auch sollte das Grillgut nicht zu oft gewendet werden. Eine leckere Kruste erhält man nur, wenn das Fleisch ausreichend lange auf einer Seite gegrillt wurde. Von daher: Abwarten, Bier trinken.
X wie Zefix:
Diesen bayerischen Fluch stößt so mancher Hobbygriller aus, wenn ihm versehentlich ein glühendes Kohlestück auf den Fuß gefallen ist. Um Verbrennungen beim Grillen vorzubeugen, empfiehlt es sich daher immer festes Schuhwerk und Grillhandschuhe zu tragen. Falls es dennoch zum Unfall gekommen ist, gilt es die Stelle schnell zu kühlen. Umfangreiche Soforthilfe können hier die Ice Power Produkte bieten.
Y wie Youtube:
Die Internetplattform bietet zahlreiche Videos rund um das Thema Grillen. Von hilfreichen Tutorials, über spannende Dokumentationen bis hin zu amüsanten Comedy-Sketchen ist alles dabei.
Z wie Zündstoff:
Den bietet bis heute immer noch die Frage nach der besten Grillmethode. Holzkohle-, Gas-, oder doch lieber der handliche Elektrogrill? Eine Frage, viele Meinungen – welche ist Eure? Wir freuen uns auf deinen Kommentar!